Application Performance Management (APM): Was ist das und welche Tools helfen dabei?
Unternehmen stehen zunehmend unter dem Druck der Digitalisierung. Neue Anbieter drängen mit app-basierten Modellen auf den Markt und verändern die Wettbewerbslandschaft. Und die Kundinnen und Kunden erwarten immer mehr leistungsstarke digitale Services, die nicht nur schnell und zuverlässig sind, sondern auch eine nahtlose Benutzererfahrung bieten.
Dabei bergen aber diese neuen Anwendungen ein gewisses Risiko. Denn nur bei optimaler Performance ist das Benutzererlebnis positiv. Demnach ist die Leistungsfähigkeit einer Anwendung maßgeblich für die heutige Kundenzufriedenheit.
Doch wie können Sie das sicherstellen? Wie schaffen Sie es, dass die Performance auch in Spitzenzeiten stabil bleibt? Hier kommt das Application Performance Management (APM) ins Spiel. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema APM.
Application Performance Management – was ist das?
APM steht für Application Performance Management. Damit ist wiederum die Überwachung und Verwaltung der Leistung von Anwendungen gemeint. Dabei helfen Unternehmen APM-Tools. Mit diesen können sämtliche IT-Ressourcen verwaltet und deren Leistung kontinuierlich optimiert werden.
Dazu erfasst die APM-Lösung Auffälligkeiten im Verhalten der verwendeten Softwarelösungen und deren Komponenten in einem Unternehmen. Durch entsprechende Automatisierungen lassen sich dann Fehlerquellen analysieren und schneller optimieren. So hilft APM proaktiv dabei, Leistungsprobleme zu erkennen, Reaktionszeiten zu verbessern und die allgemeine Benutzererfahrung zu steigern.
Denn mit APM können nicht nur Leistungsdaten überwacht werden, sondern ganz allgemein auch die Geschwindigkeit, mit der Transaktionen sowohl von Endusern als auch von den unterstützenden Systemen durchgeführt werden.
Das kontinuierliche Monitoring umfasst dabei die gesamte Breite, von einzelnen Datenbanken oder Webservern bis hin zur unterstützenden Infrastruktur wie Netzwerke oder virtuelle Maschinen.
Warum ist Application Performance Management wichtig für Unternehmen?
Mit der Zunahme immer komplexerer Anwendungen sind die Anforderungen der Endnutzer an Ausfallsicherheit und Performance, wie beispielsweise Reaktionszeiten, sehr hoch. Funktioniert eine Software oder ein Tool nicht fehlerfrei, beeinträchtigt dies wesentliche Geschäftsprozesse. Das wiederum hat direkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Umso wichtiger ist also eine reibungslose Performance sämtlicher Apps und Tools. Doch mit Einführung von APM und APM-Lösungen können Sie:
- Kosten minimieren: Unternehmen können durch APM die Kosten reduzieren, die etwa durch Service-Ausfälle entstehen.
- Zeit einsparen: Mit APM kann die Fehlersuche bei Performance-Problemen von Tagen auf Minuten verkürzt werden.
- Den Geschäftserfolg maßgeblich beeinflussen: Implementieren Sie die richtigen Tools, können Sie technische Zusammenhänge mit Geschäftsmetriken verknüpfen. So können Sie zum Beispiel den Einfluss eines Datenbankausfalls auf die Umsatzentwicklung messen und zukünftig entsprechend dagegen steuern.
Überwachung der Anwendungsleistung: So funktioniert APM
APM-Tools helfen Entwicklern, die Leistung und Verfügbarkeit von Unternehmensanwendungen zu überwachen – besonders dann, wenn diese in verschiedenen IT-Umgebungen wie lokalen Rechenzentren, Cloud-Diensten oder hybriden Systemen betrieben werden.
Grundsätzlich variieren die Konfigurationsmöglichkeiten eines jeden APM-Systems. Das ist den unterschiedlichen eigenen Anforderungen der jeweiligen IT-Infrastruktur geschuldet. Dennoch funktioniert APM allgemein, und auch die Tools im Speziellen, in der Regel immer nach folgendem Prinzip:
End User Experience Monitoring (EUEM)
Mit End User Experience Monitoring (EUEM) lassen sich Reaktionszeiten und Fehler erfassen, die beim Nutzer auf Desktop- oder Mobilgeräten auftreten. Diese Daten helfen dabei, Probleme genauer zu bestimmen – zum Beispiel, ob sie durch Kompatibilitätsprobleme, bestimmte Seiten oder fehlerhafte Funktionen verursacht werden.
Es gibt zwei Arten der Überwachung:
- Passive Überwachung: Hierbei werden echte Nutzerdaten automatisch im Hintergrund erfasst, um Performanceprobleme frühzeitig erkennen zu können.
- Aktive Überwachung: Dabei werden Benutzeraktionen simuliert, um das Verhalten der App unter bestimmten Bedingungen – etwa bei hoher Last – zu testen und vorhersagen zu können.
Diese Kombination aus automatisierter Echtzeit-Überwachung und Simulation hilft, Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.
Erkennung und Modellierung der Architektur von Laufzeitanwendungen
Über ein Dashboard können IT-Teams die gesamte Architektur einer Anwendung einsehen. So erkennen sie, wie verschiedene App-Komponenten miteinander verbunden sind und voneinander abhängen. Diese Übersicht hilft, Zusammenhänge zu verstehen und bei Problemen schnell zu reagieren.
Damit Performanceprobleme gar nicht erst entstehen, überwachen APM-Tools laufend die Leistung und leistungsbezogene Metriken. Dadurch können sie Schwachstellen frühzeitig erkennen und verhindern, dass sie die Anwendungsleistung beeinträchtigen.
Zusätzlich übernehmen APM-Tools die automatische Modellierung der gesamten IT-Umgebung. Sie erfassen die Topologie der Anwendungen, deren Dienste, die Infrastruktur-Komponenten und die Interaktionen der Benutzer – und aktualisieren diese Daten in Echtzeit.
Benutzerdefinierte Erstellung von Transaktionsprofilen
Beim Transaktionsprofiling, auch bekannt als Business Transaction Management, werden einzelne Benutzeraktionen innerhalb einer Anwendung genau nachverfolgt. Das bedeutet, dass jede Transaktion – zum Beispiel ein Login, eine Zahlung oder eine Datenabfrage – Schritt für Schritt analysiert wird.
Dabei wird verfolgt, welche Komponenten beteiligt sind: vom Gerät des Benutzers über Server, Datenbanken und Netzwerke bis zur endgültigen Verarbeitung der Anfrage.
Dieser Überwachungsansatz hilft IT-Teams, Leistungsprobleme schnell zu identifizieren und die Reaktionszeit kritischer Prozesse zu verbessern. Dadurch können Entwickler leistungsschwache Komponenten frühzeitig optimieren, bevor sie sich negativ auf das Benutzererlebnis auswirken.
Deep Dive Component Monitoring (DDCM)
DDCM konzentriert sich auf einzelne App-Komponenten und überwacht bestimmte Codeabschnitte, externe Serviceaufrufe, Datenbankabfragen und andere Elemente auf Codeebene.
Die gezielte Analyse bestimmter Komponenten hilft, die Ursache von Leistungsproblemen schneller zu identifizieren und gezielte Verbesserungen vorzunehmen – ohne dass andere Komponenten einbezogen werden müssen.
Datenanalyse und Berichterstellung
APM-Software sammelt und untersucht große Mengen an Leistungsdaten, um daraus nützliche Erkenntnisse zu gewinnen. Diese integrierten Analyse- und Berichtsfunktionen helfen den IT-Abteilungen letztendlich, leistungsrelevante Trends zu erkennen und Probleme frühzeitig zu beseitigen.
Somit kann ein leistungsfähiges Tool langsame Prozesse identifizieren, um daran gezielt Verbesserungen vorzunehmen, noch ehe sich die Probleme auf die gesamte Systemstabilität auswirken können.
Deswegen erfassen APM-Plattformen Daten aus verschiedenen Überwachungspunkten und bereiten sie in übersichtlichen Berichten, Dashboards und Visualisierungen auf. So wird auf einen Blick sichtbar, wo Engpässe zu erwarten sind und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Anwendungsleistung zu verbessern.
Application Performance Monitoring: Der erste Schritt zu APM
Anwendungsleistungs-Überwachung und Anwendungsleistungs-Management werden oft synonym verwendet. Jedoch gibt es zwischen den beiden Begriffen kleine, aber feine Unterschiede.
Application Performance Monitoring konzentriert sich ausschließlich auf die Überwachung der Anwendungsleistung. Ziel ist es, leistungsbezogene Metriken zu erfassen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und deren Ursachen zu analysieren.
APM-Tools sind daher reine Monitoring-Werkzeuge – sie liefern Daten, steuern oder optimieren die Anwendungen aber nicht aktiv.
Das darf nicht mit Application Performance Management verwechselt werden. Während Monitoring sich auf das Sammeln von Leistungsdaten beschränkt, geht das Management einen Schritt weiter und umfasst zusätzlich die steuernde Optimierung sämtlicher Geschäftsanwendungen.
Application Monitoring: Welche Parameter messen APM-Tools?
APM-Tools messen:
- Antwortzeiten: Wie schnell verarbeitet eine Anwendung Benutzeranfragen?
- Systemstabilität: Wie zuverlässig läuft die Anwendung unter verschiedenen Lastbedingungen?
- Einhaltung definierter Service Level: Werden vereinbarte Leistungskennzahlen erfüllt?
Wie liefern APM-Tools eine detaillierte Analyse?
Um zu verstehen, wie eine Anwendung tatsächlich genutzt wird, kommt Real User Monitoring zum Einsatz. Diese Technik erfasst echte Nutzerdaten und zeigt auf, wo Engpässe oder Verzögerungen auftreten.
Zusätzlich hilft bei der Fehlerbehebung das sogenannte Tracing, indem der gesamte Ablauf einer Transaktion über verschiedene Systemkomponenten hinweg nachvollzogen wird. So lassen sich sämtliche Abhängigkeiten zwischen den Anwendungen und der Infrastruktur erkennen.
Moderne APM-Tools bieten darüber hinaus verteiltes Tracing, das speziell auf Microservices Architekturen abgestimmt ist. Dadurch können IT-Teams eine detaillierte Service-Map aller Microservices innerhalb einer Anwendung erstellen und so gezielt Leistungsprobleme in verteilten Systemen identifizieren.
Da jede Anwendung in einer komplexen IT-Umgebung oft von mehreren Services abhängig ist, ist es entscheidend, diese Abhängigkeit genau zu analysieren. APM-Tools helfen, kritische Verbindungen zwischen Komponenten sichtbar zu machen und Engpässe frühzeitig zu beheben.
PM-Tools für ein besseres Monitoring
Für eine effektive Überwachung der Anwendungsleistung gibt es eine Vielzahl von APM-Tools. Diese helfen Unternehmen dabei, die Effizienz ihrer IT-Infrastruktur zu steigern und eine zuverlässige Bereitstellung ihrer Services sicherzustellen. Ein Beispiel für so ein Tool ist SolarWinds – eine umfassende Lösung, welches Leistungsmetriken, Logs, Traces und Benutzerinteraktionsdaten sammelt, um eine ganzheitliche Sicht auf die Anwendungsleistung zu ermöglichen.
Wichtige Funktionen von SolarWinds:
- Zentrale Datenanalyse: Die Plattform integriert Daten aus verschiedenen Quellen wie Logs, Metriken, Traces und Benutzerinteraktionen, was eine detaillierte Analyse und schnelle Fehlerbehebung ermöglicht.
- Automatisierte Erkennung von Engpässen: Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning (maschinelles Lernen, ML) werden Performanceprobleme frühzeitig identifiziert, sodass proaktive Maßnahmen ergriffen werden können, bevor sie sich negativ auf die Nutzererfahrung auswirken.
- Unterstützung für komplexe IT-Umgebungen: Die Lösung ist für hybride Infrastrukturen, einschließlich Cloud-native Anwendungen und verteilte Systeme, optimiert und bietet umfassende Überwachungsmöglichkeiten.
SolarWinds bietet Unternehmen eine Überwachung der Leistung, eine Analyse der Leistungsdaten und hilft, Probleme zu erkennen, bevor sie zum Problem werden können – für eine stabile Systemumgebung.
Setzen Sie auf das richtige Application Performance Monitoring mit QBS Software GmbH
Möchten auch Sie die Performance einer der Anwendungen in Ihrem Unternehmen überwachen und auf Probleme reagieren können, bevor sie auftreten? Dann fragen Sie nach SolarWinds. Als kompetenter Partner für Application Performance Management unterstützen wir Sie gerne bei der Auswahl der passenden Lösung.